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Liebe Mitglieder, Freundinnen, Freunde und Förderer von „Kompetenz gegen Brustkrebs“!
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist mir das folgende Zitat von Marc Aurel begegnet, also muss ich mir darüber ein paar Gedanken machen:
“Wenn du dir eine rechte Freude machen willst, dann vergegenwärtige dir die Vorzüge deiner Mitmenschen, z.B. die Tatkraft des einen, die Bescheidenheit des anderen, die Freigiebigkeit eines dritten, bei einem anderen wieder eine andere Tugend. Denn nichts beglückt uns so wie die gleichnishafte Darstellung der Tugenden in den Charakteren unserer Mitmenschen und ihre möglichst vollständige Zusammenstellung. Das ist der Grund, weshalb man sich die Vorzüge seiner Mitmenschen zum
Bewußtsein bringen soll.“
Das ist bei den Menschen, die wir im Grundsatz mögen ja noch relativ leicht, aber bei denen die wir nicht mögen, wird es schwer, manchmal gaaaanz schwer....Das Komische ist: Nicht immer sind sich alle einig, dass diese Personen so schrecklich sind, wie wir sie empfinden. Manche Leute scheinen diese Menschen sogar zu mögen oder zu lieben!
Diese Menschen sind objektiv betrachtet also meist keine „Ärsche“. Wir empfinden sie nur so. Die Frage ist: Warum?
Bei den Mitmenschen, die in uns zuverlässig negative Gefühle, wie Ärger, Wut, Enttäuschung, Ohnmacht, Hilflosigkeit, usw. auslösen, in dem sie etwas tun, etwas sagen, das verletzt oder unterlassen, was erwartet wurde, auch die Vorzüge zu sehen, kann schwierig bis unmöglich erscheinen. Und doch, wenn wir ihnen nicht für immer aus dem Weg gehen können, kann sich eine neue Betrachtungsweise lohnen, eben um sich selbst eine Freude zu machen und deren scheinbare Macht über unsere Gefühle zu hinterfragen.
Robert Betz hat in einem seiner Bücher für solche Mitmenschen das Wort „Arschengel“ geprägt. Er beschreibt, dass „Arschengel“ sich für uns als Engel erweisen können, weil sie immer die Gefühle triggern, die uns ohnehin belasten, weil sie unverarbeitet sind oder nicht gelebt werden, dass es nicht der andere Mensch ist, den wir nicht ausstehen können, sondern etwas in uns, das er lediglich repräsentiert. Sie halten uns den Spiegel vor und das haben wir nicht so gerne.
Wenigstens dies können wir auch den allergrößten Nervensägen zubilligen und uns somit ein Stück weit aus ihrem Bannkreis befreien. Wir können versuchen einmal einen anderen Kanal für sie in uns zu öffnen. Sie können vielleicht nicht anders, aber wir! Wir können bemerken, dass sie nur Arschengel im Einsatz sind.
Dazu schreibt Johann Nepomuk Nestroy: „Die Nächstenliebe beginnt bei sich selbst“.
Also machen Sie sich selbst eine Freude, bleiben Sie flexibel, fröhlich, gesund und gelassen, und seien Sie in herzlicher Verbundenheit gegrüßt vom gesamten Vorstandsteam von „Kompetenz gegen Brustkrebs“.
P.S. Ich werde es in Zukunft einmal mit der Visualisierung des folgenden Symbols über dem Kopf eines im Einsatz befindlichen „Arschengels“ versuchen...;-)) - denn ob Sie es glauben oder nicht, jeder ist für einen anderen irgendwann im Dienst...
